13 Dezember 2014

Rätsel zur Wortherkunft mit Marcus und Tomas am 13.12.2014

  1. Abkratzen - woher stammt das Wort?
    Margarethe erklärte die richtige Antwort: „Wenn man sich verabschiedet, macht man einen sog. „Kratzfuss“ (höfisches untertäniges Anstandsritual zum Abschied: eine rückwärtige Seitbewegung mit dem linken Fuß, verbunden mit einer Verbeugung), es hat sich vielleicht eingebürgert, dass man - wenn man sich für immer verabschiedet - final abkratzt.“
  2. Woher stammt das Wort "ätzend"?
    Vom althochdeutschen Wort „Atzen“ (Essen). Atzung in der Jägersprache bedeutet Nahrung. In der Fachsprache der Chemie wird damit ein Zerfressen-Werden durch Chemikalien bezeichnet.
    @LaLeLu: „Wenn Tiere essen“
    Marcus fügte dem hinzu: „Über diese stark abwertende Beurteilung gelangte es in die Jugendsprache und dann wieder in die Alltagssprache“.
    @Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: "ganz sicher von Adson von Melk"
    @bondaluh "Ah, die Atzen. "Frauenarzt" und "Manny Marc"."
    @bondaluh @GameOfSofas "Im Rahmen der Nose!"
    @Lawrence v Banalien: "@bondaluh gut , dass mich jemand versteht (und das in Bayern!)
    Justus (aus der Tiefe des Raums) klärte telefonisch auf: Adson von Melk ist der Erzähler von „der Name der Rose“. Der Held ist der Franziskaner „William von Baskerville“ (ein intertextuelles Zitat auf Sherlock Holmes (der mit dem Hund), deshalb ist der Assistent auch lautmalerisch an Dr. Watson angelehnt. Und Adson selbst, der Name des Möchns hat auch wieder eine Bedeutung, die ich vergessen habe.
    Die Chronistin hatte nach all diesen Erklärungen den Rösselsprung zum Ermittler „Perry Mason“ und dem 95er Song von Ozzy, an den die Scrambled X-Kollegen vorgestern morgen erinnerten.
  3. Woher stammt der Begriff "Elend"?
    Margarethe wieder mit der richtigen Antwort: „Elend heißt Ausland. Und im Ausland fühlt man sich nicht gut. Früher ist man dort nur hingekommen, wenn man verbannt wurde (Fremde, Exil, recht- und schutzlos sein).“
  4. Erzählen - woher stammt dieses Wort?
    Margarethe richtig: „heißt eigentlich plappern (tell).“ Vergangene Ereignisse in der Zeit verteilen.
    @‏Bondaluhs Einspruch wurde nicht stattgegeben, denn hier haben immer die Hausmeister Recht.
    Sein Link zeigte auf folgende Erzählung: „geht zurück auf mhd. erzeln, ahd. irzellen; die ursprüngliche Bedeutung „aufzählen“ bezieht sich auf das grundlegende Verb zählen (vgl. Zahl); später bedeutete erzählen „etwas geordnet aufsagen“, später verallgemeinert zu „sagen, aufsagen“
    Vorher hatte @bondaluh folgende Assoziation: „Das Einkommen muss ER ZÄHLEN, bevor SIE'S AUSGIBT“.
  5. Woher kommt der Ausdruck „aus dem FF“ (ohne Vorbereitung)?
    Thorsten Dittmann erklärte richtig: „Im ausgehenden Mittelalter haben die Kaufleute auf gute feine Ware ein F draufgeschrieben und für die sehr feinen FF. Wenn man etwas aus dem FF hatte, war es besonders gut.“
  6. Woher stammt der Begriff "grotesk"?
    Katrin war nah dran, sie erhielt für ihre Assoziation „grottenschlecht“ 2 Punkte.
    Sie erbennte, dass Grotte eine Höhle ist und darin irgendwelche Gemälde waren.
    Richtige Antwort: Grotesken sind Decken- und Wandmalereien, die man in Grotten (Tavernen antinker Ruinen) fand (italienisch grottesco zu grotta ‚Höhle). Den Betrachtern erschienen sie zunächst fantastisch, seltsam oder merkwürdig verzerrt. Im Italien der Renaissance griff man diese grotesken Malereien nach antikem Vorbild als Wandverzierung wieder auf. Im Laufe des 18ten Jahrhunderts löste sich der Begriff aus dem Zusammenhang der Malerei und wurde ein Synonym für „absonderlich“ oder „närrisch“.
    Während der Sendung konnten die Hausmeister nicht herauszufinden, wie sich diese Grotteschi aussprechen [Anm.d.Red.: grotteski]
    Tomas erklärte zur Bestellung einer ebenfalls nicht muttersprachlichen Person“ Kann ich mal einen Latte Matschiota haben“ die gewiefte Antwort des Kellners „ gerne, darf es auch ein Prosetscho dazu sein?“
    Marcus erinnerte sich in diesem Zusammenhang an den Film Casablanca, in dem das ältere Ehepaar, das nach Amerika auswandern will und stolz ihre neu erwerbenen Sprachkenntnisse vorführte mit dem Dialog:
    "Sweetnessheart, what watch? Ten watch. Such much?"
  7. Woher stammt das Wort hanebüchen?
    @LaLeLu erhielt den Punkt für seine Vermutung, dass das Wort von der Hainbuche abgeleitet wurde.
    Vollständige Antwort lautet laut Marcus: Das Holz der Hagebuche (Hainbuche) ist auffallend knorrig und derb. Wie das Gewächs, so der hanebüchene Unsinn oder die hanebüchene Person.
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: "als der Sportmoderator sich bei der Turn WM vertat"
    Der Meistah übersetzte diese hanebüchene Antwort: „Er meint den Turnfloh Florian Hambüchen“.
  8. Was für ein Murks - woher stammt der Begriff ursprünglich?
    Sebastian W @handchee erhielt den Punkt für „umbringen?“
    Murken ist ein untergegangenes Verb. Es stammt von Murk, ein Brocken/abbrochenes Stück, daher „abmurksen“. Ein Murkel war ein zurückgebliebener Mensch.
    Off Road gab es dazu das:
    Meistah: Murk vom Urk (über’s Mikrophon).
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: "Murk vom Urk"
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: „ein eisiger Wind streift durch #RmH, wenn zwei Gehirne sich kreuzen #poesiefürlooser“
  9. Woher stammt das Wort "Ohrfeige"?
    @LaLeLu: „Wenn man am Ohr vorbeifegt, dann klatscht es“
    Niederländisch vegen für fegen/wischen/quetschen. Unsere niederländischen Nachbarn haben etliche Begriffe für den Wangenschlag.
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: „weil AugenMutig ein Pendant haben wollte“
  10. Woher kommt der Begriff „unverfroren“?
    Katrin meinte: „von Gefahr, also keine Angst vor der Gefahr haben“.
    Das alte Wort Vare ist heute noch in Gefahr und Fährnis üblich.
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: „als der Bofrost-Mann mal eine Panne hatte“
  11. Woher stammt das Wort „verhunzen“?
    Hunzen im Sinne von Siezen oder Duzen. Das bedeutet, wie einen Hund verächtlich behandeln. Hunde galten im Mittelalter  als verabscheuungswürdig. Zahllose Redewendungen belegen dies.
    Katrin erhielt einen Punkt für ihre Assoziation an „Hinz und Kunz, wenn man das zusammenschreibt, kommt Hunz raus“.
    Punkt für @LeLeLu „Wenn man einen Hund wegjagt“ , ebenso für
    Katrin: „wenn die im Mittelalter gegessen haben, wurden die Knochen hinter sich geschmissen, was dann für die Hunde da war. Genauso wenn der Koch etwas verhunzt hat, konnten das nur noch die Hunde fressen“.
  12. Eigenbrötler - woher stammt das Wort?
    Ein Ausdruck für „Junggeselle“.
    Thorsten erhielt den Punkt für „die Frage habt ihr aber schon 1 oder 2 Mal gestellt. Das war einer, der nicht mit der Dorfgemeinschaft zusammen das Brot im Backhaus, sondern zuhause gebacken hat“.
  13. Woher kommt das Wort „Greis“
    Von grau. Man ergraut. Das alt-/mitteldeutsche Wort für grau war gries.
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: „nach dem Hinweis von Marcus, wenn man Hr Fey anschaut: von greislich“

    Der Greis ist heiß (Udo Lindenberg und Otto Waalkes 2008
    )

    Zur Halbzeitpause wurde allerdings andere Musik gespielt…. Hier die Hörermeinungen:
    @Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: tibetanische EmoMusik für unterlibidoisierte geschieden Hausfrauen
    @Koffi69: an "@GameOfSofas extrem lustig und passend. Danke. Spruch des Tages !"
    @DuckyFrankfurt: an "@Koffi69 @GameOfSofas absolut unpassend. Habt Ihr ne Ahnung. Tse!!"
  14. Woher kommt der „Jammerlappen“ (damit ist nicht der traurige Finne gemeint)?
    Ben punktete mit: „Quasi n Rotzlabbe auf deutsch gesagt. Übrigens ist die Sendung heute grimmeverdächtig“
  15. Woher stammt der Begriff "Griesgram"?
    Ein Griesgramer war ein Zähneknirscher. Mürrische Menschen knirschen offenbar mit Zähnen, daher wurde das in die Neuzeit übertragen.
  16. Woher kommt ein Schlawiner?
    Der lautlichen Nähe von Slowenien. Begriff aus der K&K-Monarchie, wo Slowenier als besonders gerissene Geschäftemacher galten.
    Katrin erheiterte uns mit „einer, der im Schlaraffenland herumwienert“ oder ein „schlaffer Wiener“ (Schlafrankfurter aus dem Würstelkrieg).
    @bondaluh: "Das ist der "SCHLimmste Anzunehmende WIENER"."
  17. Woher kommt das Wort „Schurke“
    Schurk oder Schork kommt von Schüren. Im Althochdeutschen der Feuerschürer (fiurscurgom,  der Bösewicht).
  18. Eidam - was isndas?
    @LaLeLu korrekt: "Der Schwiegersohn."
    @bondaluh "Oheim, Eidam, diese ganzen Käsesorten kann doch keiner unterscheiden."
  19. Und der Oheim?
    Ben wusste: Onkel, genau: der Bruder der Mutter
    @DuckyFrankfurt erhielt einen Frankfurt-Punkt  für „Das Oheim ist ein wunderschönes Cafe in Sachsenhausen!
  20. Muhme - wasisndas?
    Tante, genau die Schwester der Mutter.
    @Bondaluh „Die Muhme ist vor allem eine schwierige Frage. #durchdieMuhmegesagt“
  21. Was ist die "Schnur"?
    Margarethe wusste: Die Schwiegertochter.
    Ben rätselte „Eine gefürchtete, aber harmlose Verwandte; sie tut nix, sie will nur schmusen“
    Das ist doch total nachvollziehbar mit dem Peter Licht-Remix:  die transsilvanische Verwandte ist da
  22. Was ist der "Vetter"?
    Der väterliche Onkel (Bruder vom Vater)
  23. Schwäher - wasndasn?
    Schwiegervater
  24. Was ist "Schwertmage"?
    Ein altes Wort für einen Verwandten der väterlichen Seite. Mage heißt Verwandter.
    Spillmage ist ein Verwandter von mütterlicher Seite
    Tomas empfahl das Lied “I'm My Own Grandpa von Ray Stevens”, um die Verwandtschaftsgrade zu verstehen, auch in den irrsinnigsten Konstellationen. Wenn alles so passiert wie dort beschrieben, könnte man sein eigener Großvater sein.
    @bondaluh „Man höre dazu auch: Cissy Kraner - Eine verzwickte Verwandtschaft“
  25. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Bädeker / Bender zurückführen?
    Ein Fassbinder (macht Fässer)
  26. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Belz zurückführen?
    Belz/Pelz, der Kürschner
  27. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Böckler zurückführen?
    Böckel/Buckler. Ein Schildträger, der etwas geböckelt lief.
  28. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Deubler zurückführen?
    Ben richtig: „Einer, der die Brieftauben hält oder züchtet“
  29. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Eppler zurückführen?
    Eppl, frankforderisch Ebbl, ein Obstbauer.
  30. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Häberle zurückführen?
    Früher Häferle, er baute Hafer an
  31. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Gottschalk zurückführen?
    Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas: „der Bruder vom Glööckler?“
    Mit Hilfe kam @LaLeLu drauf: Ein Knecht Gottes, der im Kloster arbeitete
    Stefan (der samstags morgens mit den Söhnen Paul und Hannes oft im Auto hört auf dem Weg zum Einkaufen) meldete sich mal wieder zu Wort: „Der Beruf  hat mit den heutigen Gottschalks nichts mehr zu tun. Man kann es sich nicht aussuchen, aber wir machen das Beste heute daraus.“
    Auf die Bitte des Meistahs um Meinung zur Sendung von einem unvoreingenommenen Hörer antwortete er „wo haben wir denn einen unvoreingenommenen Hörer? Ach ich, ach so; wir hören es gerne, weil es den Horizont erweitert, Spaß macht, werbefrei ist und einfach nett“.
  32. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Lachner zurückführen?
    Arzt. Lachgas, Lachen ist gesund.
    Katrin vermutete falsch, erhielt aber für den Beruf „Pfützenwegputzer“ einen Kreativitätspunkt: „Die Lache, eine kleine Pfütze, einer der die Pfützen wegputzt.“
    @Bondaluh zur Anregung des Meistahs: „Du meinst diesen Film, oder, Kurzfilm "the black Hole"?“
  33. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Meier zurückführen?
    Meierei steht für ein landwirtschaftliches Pachtgut, den Meierhof. Es handelt sich bei dem Beruf um den Gutsverwalter
  34. Auf welchen Beruf lässt sich der Name Schubert zurückführen?
    Katrin gewann mit dem schnelleren Anruf um 11.56 Uhr das Stechen gegen @LaLeLu mit ihrer korrekten Antwort „Schuhreparatur, also Schuhmacher“.

    Notation der 11 aktiven Teilnehmer (keine Zeit mehr für die Punkte-Aufsagung) am 13.12.2014
Katrin
Thorsten Dittmann ‏@lalelu2007de

Und die weiteren Teilnehmer nach der Reihenfolge ihres „Auftritts“:
@DuckyFrankfurt
‏@bondaluh
Margarethe
Lawrence v Banalien ‏@GameOfSofas
@Koffi
Ben
Justus/aus der Tiefe des Raums
Sebastian W @handchee
Stefan (Samstags einkaufsmäßig im Auto zuhörend)



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