24 Dezember 2007

Das Wort zu DEM Montag

Schnell hat sie uns diesmal überfahren, die Weihnachtszeit, und schon stehen wir an Heiligabend immer wieder vor der wichtigen Entscheidung, welch süßer Versuchung man denn nun als erstes den Gar aus machen soll.

Bezieht man den Terminus "Zeit der Besinnung" auf den eigentlichen Wortsinn sollte Mensch die ruhige Zeit zwischen den Jahren vielleicht wirklich dazu nutzen, sich seiner Sinne wieder bewusster zu werden. Schmecken, riechen, hören, sehen, tasten. Auch mal wieder Hunger und Durst verspüren oder gucken, ob man noch Ruhe finden und diese auch ertragen kann. Schauen wer und was wirklich notwendig und hilfreich ist und wahre Lebensfreude verschafft - und was nicht. Die "Stressoren" identifizieren und ggfs eliminieren oder zumindest den Umgang damit optimieren - das ist sicher eine sinnvolle Tätigkeit in Richtung eines erfolgreichen Jahres 2008.

Aber wir Hausmeister können uns wirklich nicht beschweren. Man hört unsere Sendungen, hat offensichtlich immer wieder Freude dabei auch mitzumachen und schaut regelmäßig auf dieser Website vorbei - wenn auch die Beteiligung von "außen" in Form von geschriebenen Wortbeiträgen gerne noch intensiver sein dürfte. So stehen auch in den nächsten Tagen wieder überall "Jahresrückblicke" an. Und wenn ich hier dann so in unserem "Archiv" blättere, die Playlists betrachte oder auch die Themen, die uns in diesem Jahr beschäftigten, so denke ich schon manchmal, dass das alles hier nicht ganz umsonst war sondern vielleicht im Kleinen bei dem ein oder anderen was angestoßen hat. Und das ist auch ein schönes Gefühl. Dafür sind wir dankbar und freuen uns mit Euch da draußen zusammen auf noch viele weitere spannende Jahre!

Und wenn wir in diesen Tagen - trotz der guten Vorsätze - doch sowas wie "Stress" verspüren sollten, hilft es vielleicht sich vor Augen zu halten, auf welch hohem Niveau wir in der Regel hier immer noch jammern und leiden - und wie viele Milliarden Menschen auf dieser Erde es gibt, die liebend gerne solche Probleme hätten und sofort mit uns tauschen würden.

Wieso ist dieser Text hier eigentlich nun schon wieder soooo lang gewoden?!? Heute Morgen war ich ja am Ort im Café einen Cappucino trinken - und was finde ich für einen Spruch auf der Keksverpackung? - "Wenn Du redest, dann muss Deine Rede besser sein als es Dein Schweigen gewesen wäre." (arabisches Sprichwort). Na super. Und DAS mir ;-) Was sagt man denn dazu?!?

Also: ICH bin ja nach wie vor der festen Überzeugung, dass wesentlich mehr Unheil auf der Welt geschieht, weil zu wenig oder auch falsch kommuniziert wird als dadurch, dass überhaupt nicht kommuniziert wird. Das Leben kann so einfach sein, wenn man klar und deutlich sagt was man will oder was einem stinkt! Lieber ab und an mal das Risiko eingehen in einen Fettnapf zu treten, als mit vermeintlich vorausschauender Rücksichtnahme immer die Klappe haltend unterzugehen.

Denn wie hat schon George Bernard Shaw so treffend festgestellt: "Das größte Problem an der Kommunikation ist die Illusion, sie hätte stattgefunden." Da liegt sehr viel Wahrheit drin.

In diesem Sinne Danke, alles Liebe & gehabt Euch wohl!

Stefan


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin Bruder,

welch weise Worte zum Fest aller Feste... was es ja für uns schon immer in besonderer, eigenen Art war ...
Die Kommentare/Leitsätze des Herrn Shaw und der Keksverpackung werde ich mir mal auf den Palm als regelmäßigen Reminder eintragen - das ist nicht doof, sollte man sich manchmal drauf besinnen.

In diesem Sinne - cholesterinarme Weihnachten wünscht der Kleine

DuckyFrankfurt hat gesagt…

Bin auch ganz gerüht, rühr rühr dreh ;-) Nein, wirklich, sehr wohltuend. Hat mich stressfrei zu neuen sinnvollen Taten aktiviert: Das näxte Rätsel-Sendungsthema ist fertig. Giere nur noch nach einem Termin. Weiterhin besinnliche und kreative Tage „zwischen den Jahren“ wünscht Dagi.

Stefan hat gesagt…

Salve Briederchen,

naja, das mit dem "cholesterinarm" war wohl nix mehr so auf die Schnelle, aber es gibt ja durchaus Möglichkeiten, das in der Folge wieder einigermaßen runterzufahren. Aber ein Irrsinn ist es schon, was man da alle Jahre wieder gegen besseres Wissen mit sich verunstaltet. Vor allem ist es ja eben gerade nicht so, als dass man sich sonst NIX gönnen würde - im Gegentum.

Das Feld der Kommunikation ist aber wirklich ein sehr Weites, das sich ja noch dazu mit all dem neumodischen Krams auch immer wieder sehr stark verändert. Aber es darf einfach nicht sein, dass eine SMS, die nicht empfangen oder überlesen wurde, oder eine Email, die wegen "verdächtiger" Zeichen im Spamfilter landete, eine mittlere Lebenskrise auslöst oder (vermeintliche) Freundschaften auf eine ernste Probe stellt oder gar zerbersten lässt. Und DAS am besten auch noch OHNE vorher nochmal in Natura nachzufragen, was denn da eigentlich los sei und ob man das Ausbleiben einer Antwort oder auch den "Text zwischen den Zeilen" richtig interpretiert habe und so weiter und so fort.

Es bleibt jedenfalls spannend und es kann sicher nie schaden, wenn man sich ab und an mit wachem Verstand dabei beobachtet, wie man mit sich und anderen "kommuniziert". Lustigstes Beispiel in dieser Richtung war die letzten Tage eine Rundmail, die ich nach der Grußformel sofort mit "okok" angefangen hatte. Für MICH war völlig klar, dass das "okok" doch "okay okay" heisst. Andere interpretierten das aber als [:okok:] (=lautsprachentechnisch) und verbanden damit in etwa das, was ein "Huhn" gackernderweise wohl so von sich gibt. DAS wiederrum hat durchaus für Heiterkeit bei allen Beteiligten gesorgt - aber auch nur, weil diese mögliche Fehlinterpretation überhaupt mal an mich herangetragen wurde ...

In diesem Sinne: es bleibt schwierig, aber es ist durchaus machbar, denn man kann wirklich nicht nicht kommunizieren - wie schon Watzlawick so treffend formulierte. Und in diesem Sinne ist ja auch alles was wir tun - oder eben nicht tun - irgendwie politisch.

Herzliche Grüße
Stefan

PS: Ein schöner Einstiegslink zum Thema Kommunkation ist z. B. dieser hier!

Stefan hat gesagt…

Moin Dagi,

nachdem DIE neue Dienstplan nun ONLINE ist, müssen wir das eigentlich nur noch mit den Kollegen abstimmen und dann kanns schon fast losgehen. Siehe dazu auch die Infos an anderer Stelle.

"Gier" ist auch ein spannendes Wort: "Gier ist umgangssprachlich ein heißes und vorwerfbares Begehren, siehe Begierde." ;-)

Cheerio
Stefan