„Das Leben ist hart aber ungerecht!“. Jeder, der in der letzten Dekade Samstagmorgens in Frankfurt und Umgebung sein Radiogerät auf die Frequenz seines LieblinXsenders eingestellt hat, dürfte diesen Spruch schon mehrfach gehört haben.
Es war einmal vor mehr als 10 Jahren anno 1997 ein vom vielen Ermahnen ("die Tassen spülen, Hunde und anderes Getier gefälligst draußen lassen und auch sonst Vorraum, Studios und Technik ordentlich behandeln!") nicht völlig - dafür von Kaffee aber immer umso mehr - ausgefüllter Hausmeister Tomas, der sich Samstag für Samstag fragte, warum es da eigentlich morgens zur besten Sendezeit dieses komische „Sendeloch“ gab. "Löcher füllen" war schon immer eine seiner liebsten Tätigkeiten, und so ergriff er flugs die Chance respektive die freie Sendezeit, um der staunenden und völlig unvorbereiteten Frankfurter Hörergemeinde DIE Form von Rätselsendung zu präsentieren, die ER sich schon immer gewünscht hatte: Ein bisschen so, wie die Sonntags-Rätsel damals auf SWF3 - aber mit deutlich mehr Rätseln natürlich.
Gesagt, getan.
Nach Testsendungen zum Eingrooven, bei der der Meistah unter anderem sein Sendungsbewusstein in Sachen "Diese Welt muss KRAFTWERK hören!" auslebte, entdeckte er schnell den richtigen Rätselpfad: Er fand nämlich, dass dieses Telefon da vor ihm im Studio eigentlich viiiiiel zu selten während der Sendungen klingelte, und dass es an der Zeit sei, das grundlegend zu ändern. Und so wurde dem - viel zu oft nur unidirektionalen - Tonfluss im Radio eine weitere Komponente in Form eines Rückkanals hinzugefügt denn, "neue Konzepte brauchte das Land" und "Call-In" war damals ja noch nicht halb so hip wie heute.
Eine Rätselsendung musste also her, die notfalls auch ohne viel Vorbereitung funktioniert („Impro-Radio“), die allen Beteiligten in erster Linie mal Spass macht und die das Wissen auf Hörer- und Moderatorenseite gleichermaßen mehrt und damit formal auch dem Bildungsauftrag gerecht wird. Diese Idee wurde dann von immer mehr, immer regelmäßigeren, Mitratern angenommen, die die frohe Kunde von der völlig undogmatischen Rätselsendung mit der merkwürdigsten Punktevergabe seit Hugo Egon Balders "TuttiFrutti" alsbald von Mund zu Ohr weitertrugen, und so die Schar der Zuhörer von Jahr zu Jahr ins schier Unermessliche wachsen ließen.
Im Laufe der Jahre bildete sich so ein immer größerer und treuer Hörerstamm. Viele Hörer haben in der Vergangenheit auch unser nach wie vor geltendes Angebot wahrgenommen, eine Rästelsendung mitzugestalten. Immer wieder gern gehört u. a. : Stefan K. und der Rainer aus Offebach - stellvertretend für viele!
Zur Verstärkung der Belegschaft wurden alsbald neben Dr. Tieftraum (der mit dem Hausmeistah zusammen als "Collectionism" auch das "a-beet" ins Leben rief) weitere Mitstreiter rekrutiert: Bernd und Ulrich - die RadioX-Urgesteine, die an der technischen Konzeption der heute noch funktionierenden RadioX-Technik-Infrastruktur in einer Zeit mitwirken durften, als NACHHALTIGKEIT noch wirklich GROSS geschrieben wurde. Wenn die beiden neben dem Surfen in ihren MIKRORILLEn noch Kapazitäten über hatten, wurden immer wieder "Rätsel- / a-beet-Sendungen" gestaltet.
Ein weiterer Universal-Hausmeister fand sich mit Niels Björn in der "Märchen-Oase" und später auch mit dem hochmotivierten Hörer Martin, der bis heute ungezählte a-beete moderiert hat.
Als der Meistah aufgrund familiärer Verpflichtungen in Übersee des öfteren für einige Wochen die Finger ganz vom Mikrophon lassen musste, wurde weiterer Nachwuchs notwendig. Dieser wurde zunächst aus einem "Sideprojekt" mit ähnlicher Interessenslage abgeworben (Stefan, MAUS@F - rip!) um dann später mit "Marcus" einen weiteren Hörer in die Runde aufzunehmen. „Er habe das dauernde Gejammere des Meistahs einfach nicht mehr ertragen können“, dass "das mit dem Punkteaufschreiben doch soooooooooo anstrengend sei“. Nach den anfänglichen Schreibarbeiten entwickelte sich Marcus in der Folge schnell zu DEM redaktionell arbeitenden Hausmeister schlechthin . Tja, so kann´s gehen wenn man uns den kleinen Finger reicht :-)
Inwieweit die Tätigkeiten, die die Hausmeister neben dem Sendungmachen über die Jahre hinweg noch bei RadioX ausgeübt haben (klassische Hausmeistertätigkeiten, Livestream-, Website-, Jingle- und ein ganzer Haufen andere Kampagnen, organisatorische und technische Verschlimmbesserungen wie z.B. das „ipod-Kabel“ - kurz gesagt: gesunder, vorausschauender Hausmeisterverstand vs. - leider allzuoft - kindergartenartiges „ICH will das aber!!!“) auch in Zukunft noch gefragt sind - DAS steht mit den aktuellen Entwicklungen des Outsourcings in den ***.
Wie Ihr sicher wisst sind wir "alte Säcke". Als solche sind wir vielleicht ab und an ein wenig eigen, altmodisch oder konsequent - und das wird uns dann schonmal als Sturheit oder Dickköpfigkeit ausgelegt. Dabei lässt sich doch sehr, sehr vieles von dem, was wir uns im Umgang miteinander wünschen, mit dem kleinen Wörtchen "Anstand" beschreiben:
"Anstand ermöglicht Vertrauen. Er basiert auf Einstellungen und Wertvorstellungen. Anstand ähnelt der Höflichkeit und der Fairness und bezeichnet ein Verhalten, das dem Gegenüber seine Persönlichkeit lässt und ihn nicht bloßstellt oder benachteiligt. Moralische Anständigkeit geht aber noch über die Höflichkeit hinaus, denn sie ist mit Hilfsbereitschaft, mit Toleranz, dem Respekt vor dem Anderen und mit Mitmenschlichkeit verbunden. Hier ähnelt die Anständigkeit der Fairness und lässt dem Gegenüber eine Chance."
Wir finden das klingt ziemlich gut und erkennen uns darin vom Grundsatz her als anständige Menschen wieder. Ganz besonders freuen wir uns aber wenn uns dann, wenn wir es am wenigsten erwarten Menschen begegnen, die das alles ganz genau so sehen. Auch deswegen haben wir die Welt noch nicht völlig aufgegeben.
Derzeit ist also nicht abzusehen, dass wir uns irgendwann mal als AUSmeister fühlen werden. Und mit Hilfe der besten Hörerschaft, die man sich nur vorstellen kann, werden wir auch locker noch ein weiteres Jahrzehnt bestreiten!
Es ist jedenfalls eine ganz wunderbare Vorstellung, dass unzählige Haushalte in Frankfurt und Umgebung Ihren samstäglichen Start ins Wochenende seit Jahren mit den „Rätsel mit Hausmeistern“ zelebrieren.
Und so soll das auch bleiben.
Vielen herzlichen Dank für Euer Vertrauen!
1 Kommentar:
Liebe Daggi,
es war eine schöne Sendung ...
Daggi allein im Haus! Dem restlichen Team wünsche ich gute Besserung.
Auf bald..
Basti aus dem Dornbusch
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